Pferde werden als pflanzenfressende Säugetiere und Wanderer klassifiziert. Ihr Verdauungssystem hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, um das Beste aus natürlichen Weiden zu machen. Sie haben einen Magen mit relativ geringem Fassungsvermögen (durchschnittlich 12/18 Liter), während ihr Darmtrakt viel größer ist. Das bedeutet, dass Pferde regelmäßig mit kleinen Mahlzeiten gefüttert werden müssen, damit der Dickdarm, in dem die meiste Verdauung stattfindet, immer wieder aufgefüllt wird. Wird der Darmtrakt kontinuierlich durch die Verarbeitung kleinerer Futtermengen (Rauhfutter, Kraftfutter etc.) angeregt, verringert sich das Kolikrisiko deutlich. Ausreichend Wasser (zu allen Jahreszeiten) ist äußerst wichtig!
Für Pferde, die viel Zeit im Stall verbringen, ist hochwertiges Raufutter sehr wichtig. Die Pferde fressen länger. Dies verringert auch die Wahrscheinlichkeit von Langeweile, denn Langeweile kann zu stabilen Lastern führen und das möchte man lieber nicht. Aber auch die Speichelproduktion wird durch Ballaststoffe gesteigert, was für eine gute Verdauung wichtig ist. Das Raufutter durchläuft das Verdauungssystem weniger schnell als Kraftfutter, sodass ihm mehr Energie entzogen werden kann.
Es ist wichtig, die Pferde ruhig und zu festgelegten Zeiten zu füttern, am besten getrennt in einer Box. In einer Gruppe werden die im Ranking niedrigeren Tiere verdrängt und man frisst viel zu schnell, um möglichst viel zu essen, was der Verdauung nicht zugute kommt.
Die Ernährung ist für ein Pferd sehr wichtig. Nicht nur die Qualität und Quantität, sondern auch die Häufigkeit der Fütterung hat enormen Einfluss auf die Gesundheit und das Verhalten des Pferdes. In den letzten 15 Jahren wurde viel über die Ernährung von Pferden geforscht. Es ist erwiesen, dass Pferde, die gestaffelt und mit ausreichend Abwechslung gefüttert werden, deutlich ruhiger und führiger werden. Denn ein Pferd steht nie mit leerem Magen da, aber auch nie mit zu vollem Magen. Das bedeutet, dass Ihr Pferd eher bereit ist, für Sie zu arbeiten und vor allem nicht sieht, wie bei Ihrem Besuch ein laufender Heuballen den Stall betritt.
Ein Pferd verbringt in der Natur 14 bis 16 Stunden mit Fressen; Dies ist für Hauspferde nahezu unmöglich. Ein automatisches Fütterungssystem sorgt nicht nur für mehrere Fütterungsmomente pro Tag, es bringt auch Ruhe in den Stall. Ein Pferd, das nicht aus Hunger frisst und daher nicht „nervös“ ist, ist ein ruhigeres Tier und frisst weniger. Ein besonderer Hinweis für Pferde, die zu Koliken neigen! Sie werden sehen, dass Ihr Pferd aus mehreren kleineren Portionen mehr Energie erhält als aus 2 oder 3 großen Portionen. Dadurch können Sie auch bis zu 30 % der allgemeinen Futterkosten einsparen. Warum? Denn durch kleinere Portionen kann das Pferd die volle Energie aus dem Futter beziehen und es entsteht weniger Futterverschwendung. Studien haben gezeigt, dass das Risiko von Koliken um bis zu 50 % und das Risiko von Magengeschwüren um bis zu 70 % geringer ist.